07/05/2025 5m read

Cyber-Bedrohungen im Jahr 2025: Was Ihre IT-Sicherheit jetzt tun muss 

Andreas Bandel
Andreas Bandel

Inhaltsverzeichnis

Die Cyber-Bedrohungslandschaft entwickelt sich rasant weiter und damit auch die Herausforderungen für die IT-Sicherheit von Unternehmen. Dass Cyberkriminelle technologisch oft ihrer Zeit voraus sind, zeigt auch ein aktueller Bericht von Europol, der vor den Bedrohungen durch KI-gestützte Cyberangriffe warnt. Solch neuartigen Sicherheitsrisiken zwingen Unternehmen, ihre IT-Strategien laufend anzupassen – sowohl zur Abwehr von Cyber-Bedrohungen als auch zum Schutz sensibler Daten. Was sind also die neuesten Erkenntnisse, und was können Sie für Ihre Unternehmenssicherheit tun? 

Neue Cyber-Bedrohungen und KI-gestützte Angriffe 

Der aktuelle Cato CTRL Threat Report 2025 analysiert die neuesten Cyber-Bedrohungen und hebt insbesondere die zunehmende Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) hervor. Eine der alarmierenden Entwicklungen ist der Aufstieg des sogenannten Zero-Knowledge-Bedrohungsakteurs, der mit Hilfe generativer KI-Modelle selbst ohne tiefgreifende Programmierkenntnisse Schadsoftware erzeugen kann. Dies senkt die Einstiegshürde für Cyberkriminelle erheblich und erfordert neue Sicherheitsstrategien.  

Vorsicht vor Schatten-KI 

Der Bericht betont außerdem, dass KI-gesteuerte Angriffe immer ausgefeilter werden. So können Angreifer inzwischen Sicherheitsmechanismen umgehen, indem sie nicht nur gezielt Schwachstellen in Unternehmensnetzwerken ausnutzen, sondern beispielsweise auch generative KI-Systeme manipulieren. Vor allem Schatten-KI-Systeme sind gefährdet. 

Schatten-KI oder Shadow AI beschreibt den unkontrollierten Einsatz von künstlicher Intelligenz in Unternehmen, oft durch einzelne Mitarbeitende oder Abteilungen, ohne Wissen oder Genehmigung der IT-Sicherheitsabteilung. Dies kann dazu führen, dass sensible Daten in nicht überwachten KI-Systemen verarbeitet werden, was Sicherheitslücken und Compliance-Verstöße begünstigt. Cyber-Kriminelle könnten solche ungesicherten KI-Dienste ausnutzen, um Daten zu stehlen oder Angriffe über kompromittierte KI-Modelle zu initiieren.  

Unternehmen müssen daher klare Richtlinien für den Einsatz von KI-Tools entwickeln und Zero-Trust-Sicherheitsansätze implementieren, um die Risiken von Shadow AI zu minimieren. Auf der anderen Seite sollte in „gute KI”, nämlich KI-gestützte Abwehrtechnologien investiert werden, die Cyber-Bedrohungen frühzeitig erkennen und blockieren. 

Ransomware-Gangs und ihre Weiterentwicklungen 

Ransomware bleibt eine der größten Bedrohungen für Unternehmen weltweit. Auch im Jahr 2025 beobachten Sicherheitsforscher eine weitere Professionalisierung der Angreifer. Ransomware-Gruppen setzen zunehmend auf erfahrene Penetration-Tester, um Sicherheitslücken effizienter auszunutzen und ihre Angriffe noch gezielter auszuführen. 

Ein besonders besorgniserregender Trend ist die doppelte Erpressung: Hierbei werden nicht nur Unternehmensdaten verschlüsselt, sondern auch gestohlene Informationen veröffentlicht, falls kein Lösegeld gezahlt wird. Um dieser Bedrohung entgegenzuwirken, sind robuste Backup- und Wiederherstellungsstrategien essenziell. Gleichzeitig sollten Unternehmen präventive Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, um Ransomware-Angriffe zu verhindern und IT-Sicherheitsrisiken zu minimieren.  

Besonders bewährt hat sich dabei die Secure Access Service Edge (SASE)-Architektur. Sie kombiniert Netzwerk- und Sicherheitsfunktionen in einer cloudbasierten Lösung und ermöglicht eine umfassende Absicherung gegen moderne Cyber-Bedrohungen.  

Risiken durch unzureichendes Patch-Management und unverschlüsselte Kommunikation 

Schwachstellen in nicht gepatchter Software gehören weiterhin zu den größten IT-Sicherheitsrisiken. Viele erfolgreiche Angriffe basieren auf veralteter Software, die bekannte Sicherheitslücken aufweist. Unternehmen müssen daher ein effektives Patch-Management etablieren, um Angriffsvektoren zu minimieren. 

Ein weiteres Risiko besteht in der Nutzung unverschlüsselter Kommunikationsprotokolle. Cyberkriminelle können ungeschützte Datenströme abfangen und sensible Informationen stehlen. Der Umstieg auf sichere Protokolle wie TLS 1.3 ist entscheidend, um die Datensicherheit zu gewährleisten. 

SASE: Der Schlüssel zur Absicherung dezentraler Arbeitsumgebungen 

Moderne SASE-Plattformen wie Cato SASE integrieren KI-gestützte Sicherheitsmechanismen, die automatisch verdächtige Aktivitäten analysieren und proaktiv Bedrohungen abwehren. 

Mit der zunehmenden Verlagerung von Arbeitsprozessen in die Cloud wird die Absicherung hybrider Arbeitsumgebungen immer wichtiger. Viele Unternehmen setzen bereits auf SASE, um Angriffsflächen zu reduzieren und eine konsistente Sicherheitsstrategie über verschiedene Standorte hinweg umzusetzen. 

Strikte Zugangskontrolle und bessere Performance 

Ein zentraler Bestandteil von SASE ist das Zero-Trust-Modell, bei dem jeder Zugriff auf Unternehmensressourcen überprüft und kontinuierlich validiert wird. Dadurch wird sichergestellt, dass nur autorisierte Benutzer und Geräte auf sensible Daten zugreifen können. Ergänzend dazu bieten SASE-Lösungen Funktionen wie SD-WAN, Firewall-as-a-Service (FWaaS) und Secure Web Gateway (SWG), die eine umfassende Sicherheitsstrategie unterstützen. 

Ein weiterer Vorteil von SASE ist die verbesserte Performance für verteilte Teams. Durch intelligente Traffic-Steuerung und optimierte Routenführung wird eine stabile und schnelle Verbindung zu Cloud-Anwendungen gewährleistet. Dies reduziert Latenzen und steigert die Produktivität der Mitarbeitenden. Unternehmen, die frühzeitig auf SASE setzen, profitieren nicht nur von erhöhter IT-Sicherheit und einer flexibleren Infrastruktur, sondern auch von geringeren Betriebskosten durch eine konsolidierte Sicherheitsarchitektur. 

Maßgeschneiderte IOC-Feeds verbessern die Erkennung von Cyber-Bedrohungen 

Eine präzise Bedrohungserkennung ist essenziell, um Angriffe frühzeitig zu identifizieren und abzuwehren. Indicators of Compromise (IOCs) – wie verdächtige IP-Adressen, Hash-Werte von Malware oder ungewöhnliche Netzwerkmuster – helfen Unternehmen, Cyber-Bedrohungen gezielt zu erkennen. Durch eine Kombination aus SASE und Threat Intelligence lassen sich Angriffe nicht nur blockieren, sondern bereits in ihrer Entstehung erkennen und neutralisieren. 

Der Einsatz von KI und maschinellem Lernen verbessert die Analyse und Kategorisierung von IOCs erheblich. Intelligente Algorithmen erkennen Muster schneller, reduzieren Fehlalarme und identifizieren neue Bedrohungen in Echtzeit. Gleichzeitig birgt dies Risiken: Angreifer könnten KI-Systeme manipulieren oder gezielt Fehlinformationen einspeisen. Daher müssen Unternehmen nicht nur ihre IOC-Feeds kontinuierlich optimieren, sondern auch Schutzmechanismen gegen KI-basierte Manipulationen entwickeln. Cato XDR zeigt, wie Künstliche Intelligenz in der IT-Sicherheit gegen solche Cyber-Bedrohungen eingesetzt werden kann. 

Besteht Handlungsbedarf für Ihr Unternehmen? 

Die steigende Integration von KI in Cyber-Angriffe macht es erforderlich, dass Unternehmen nicht nur ihre traditionellen Sicherheitsstrategien überdenken, sondern auch auf eine Kombination aus KI-gestützten Erkennungsmechanismen und menschlicher Expertise setzen. Unternehmen sollten ihre Sicherheitsstrategien modernisieren und auf eine ganzheitliche Sicherheitsarchitektur wie SASE setzen. Wichtige Maßnahmen umfassen: 

  • Implementierung robuster Backup- und Wiederherstellungsstrategien gegen Ransomware, insbesondere zum Schutz vor KI-gestützten Ransomware-Angriffen. 
  • Nutzung von SASE für sichere Cloud-basierte Netzwerkinfrastrukturen, inklusive KI-gestützter Bedrohungserkennung, um verdächtige Aktivitäten in Echtzeit zu identifizieren. 
  • Anpassung von IOC-Feeds zur Früherkennung von Bedrohungen, unter Einsatz von KI zur schnelleren Analyse und Reduzierung von Fehlalarmen. 
  • Effektives Patch-Management zum Schließen von Sicherheitslücken, um Zero-Day-Exploits zu minimieren. 
  • Umstellung auf verschlüsselte Kommunikationsprotokolle, um den unautorisierten Zugriff auf Unternehmensdaten zu verhindern. 
  • Entwicklung klarer Sicherheitsrichtlinien für den Einsatz von KI-Technologien, um Missbrauch und ungewollte Datenexposition durch Schatten-KI zu vermeiden. 

Nur durch eine kontinuierliche Überprüfung und Optimierung der IT-Sicherheitsmaßnahmen können Unternehmen den neuen Cyber-Bedrohungen des Jahres 2025 wirksam begegnen und ihre digitale Widerstandsfähigkeit stärken. 

Für detailliertere Analysen zu aktuellen Cyber-Bedrohungen empfehlen wir, regelmäßig die Berichte des Cato Cyber Threats Research Labs zu lesen. 

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Andreas Bandel

Andreas Bandel

Andreas Bandel ist Area Director DACH & EE bei Cato Networks. Andreas Herz schlägt für innovative Technologien und damit Mehrwerte für Unternehmen zu generieren. Vor Cato war er unter anderem für essentry, Rackspace, Cybereason, Panaya und Netviewer tätig.

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